Therapiesitzung – Hegemanns Axolotl Roadkill

Besprochen von Bastian Buchtaleck

  • HEGEMANN, Helene: Axolotl Roadkill, Ullstein, Berlin 2010. ISBN: 978-3550087929.

Alle anderen sind „Bäh“ und man selbst irgendwie auch – so könnte man die Welt der jugendlichen Protagonistin Mifti, Ich-Erzählerin des Romans „Axolotl Roadkill“ und Alter-Ego der Autorin Helene Hegemann, in Hegemanns Erstling zusammenfassen. Mifti ist angeekelt, wie Teenager manchmal angeekelt sind. Ihr Leben ist zu gleichen Teilen durchzogen von Haltlosigkeit, wie von einer Unmenge an angerissenen Diskursen, die sie nicht verarbeiten kann und die ihre Haltlosigkeit verstärken. Zudem hält sich Mifti für therapieresistent. Dies wird ebenso betont, wie dass die Protagonistin an einem Roman über ihre Erlebnisse schreibt. Den Titel des fiktiven Romans kann man sich nun leicht ausmalen.

War Kurt Cobain der Novalis des 20. Jahrhunderts? Martin A. Völker spricht mit Ronald Klein über Kurt Cobain und die Romantik, 25.01.08

Dr. Martin A. Völker lehrt Ästhetik an der Humboldt-Universität zu Berlin. In den letzten Jahren hat er innerhalb seiner Lehre und Forschung versucht, eine „Integrale Ästhetik“ zu entwickeln. Ausgehend von theoretischen Überlegungen des Psychologen und Philosophen Ken Wilber hat er in zahlreichen Einzelbeiträgen an einer Sozial- und Kulturgeschichte ästhetischen Denkens und ästhetischer Erfahrung gearbeitet. Schwerpunktmäßig setzt er sich mit Körperdiskursen, Schönheitskonzepten und Lebensweisen zwischen 1700 und 1900 auseinander. Ronald Klein sprach mit ihm über die vermeintliche Transformation der Romantik im anti-modernistischen Denken und in der Popmusik.