Über „Umkehrungen“ von Azadeh Baharestani und Ziba Maghrebi

Besprochen von Leif Allendorf

  • „Umkehrungen“. artport Wedding, Biesentaler straße 16, 13359 Berlin
    Eröffnung: Fr., 28.11.08 ab 20 Uhr, geöffnet bis 15. Januar 2009
    Öffnungszeiten: Sunday Wedding, 30.11.08 15 -18 Uhr, sowie nach Vereinbarung (Tel. 0178-5947507)

Die Berliner Galerie „artport“ ist seit Jahren fester Bestandteil der Einrichtung „Kolonie Wedding“, jenem Versuch, dem so genannten Soldiner Kiez durch die verstärkte Präsenz von kulturellen Angeboten einen Anstoß zu geben. Der Kuratorin Ariane Blankenburg gelingt es dabei, Künstler aus verschiedenen Ländern für ihre Ausstellungen zu gewinnen.

Seit November 2009 ist bei „artport“ eine Doppelausstellung zu besichtigen, die Schau „Umkehrungen“ der iranischen Fotografinnen Azadeh Baharestani und Ziba Maghrebi. Während die erste sich wegen ihres Studiums in Berlin aufhält, arbeitet die zweite als Übersetzerin und freie Journalistin in Teheran tätig. Beide Frauen haben in den vergangenen Monaten ihre Umgebung fotografiert. Azadeh Baharestani fotografierte „am liebsten nach dem Regen, wenn Straße und Wege unwirtlich, kaum begehbar sind und grosse Pfützen uns zu Umwegen zwingen“. Da sei sie öfter stehen geblieben und habe in den Bildern, die sich in den Pfützen spiegelten, einen ganz neuen Blick bekommen für die Straßen,durch die sie täglich geht: „Umkehrungen“ eben.

Ihre Freundin Ziba Maghrebi fotografierte parallel dazu in Teheran alltägliche Szenen. Obwohl die Straßen auf den Schwarzweißbildern voller Menschen und Autos ist, geht von den Fotos eine eigentümliche Stille aus. Die Aufnahmen wurden aus großer Entfernung gemacht, wodurch ein distanzierter und sachlicher Blick entsteht.