AVINUS Magazin Sonderedition Nr. 1, Berlin 2008.
Kompletter Artikel als PDF-Version: Das komische Ding. Eine mediologische Analyse der Inszenierung von Objekten und Maschinen
Abstract
Im Kino mehr noch als im Theater finden sich immer wieder Maschinen und Objekte, die der Inszenierung des Komischen dienen. Jeder kennt die Dinge, an denen Komiker wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Laurel & Hardy, die Marx Brothers oder Jacques Tati verzweifeln. Die Dramaturgie des komischen Dings beschränkt sich dabei jedoch nicht allein nur auf Slapstick, sondern transzendiert das Komische selbst, das einem plötzlich „komisch“ vorkommt, also fremd oder eigenartig. Es ist, als würde das „komische“ Ding lebendig oder sei von einer fremden Macht gesteuert, die sich gegen die Protagonisten verschworen hat („Die Tücke des Objekts“). Dies weist nun einerseits auf eine gestörte Beziehung des Protagonisten zu seiner Umgebung hin oder anders gesagt: auf die – meist gesellschaftliche – Ordnung der Dinge, mit der der Protagonist nicht zurechtkommt. Andererseits scheint in der Inszenierung dieser Störung eine „Präsenz“ im Sinne von Groys auf, die auf einen verborgenen submedialen Raum hinweist und damit auf die abgründige Doppelbödigkeit des Komischen selbst.