Wieczerza, Joanna: Literatur im Netz = Netzliteratur?, 21.04.09

AVINUS Magazin Sonderedition Nr. 3, Berlin 2008.

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Abstract

Durch das Internet und die Multimedialität, die der Computer bietet, ist eine Verbindung von Literatur und Computertechnik entstanden, die so­genannte digitale Literatur. Auf der Suche nach neuen Erscheinungs­formen kann das Phä­no­men digitale Literatur durchaus als neues Genre verstanden wer­den. Die Forschung geht zwar wie selbstver­ständlich davon aus, dass die Elek­tronisierung von Schrift einen Paradigmenwechsel mit sich bringt, doch bisher wurden die zahl­reichen theoretischen Aus­führungen nur durch we­nige Untersu­chungen ergänzt, die sich der literarischen Praxis zuwenden und konkrete Projekte einer Literatur im Internet analysieren. Erst in letz­ter Zeit wurden Netz­kunst und digitale Literatur Gegenstand feu­ille­tonisti­schen Interesses, und auch etablierte Literaturzeitschriften wie NdL war­ten mittlerweile mit einer regelmäßigen Kolumne zum The­ma Netzlite­ratur auf. Einige wichtige Schlagworte bezüglich Netzliteratur lauten Inter­textualität, Unabschließbarkeit von Texten, Aufhebung der Autor­schaft und Ermächti­gung des Lesers. Inwiefern sich diese auf den ersten Blick positiven Vor­urteile  bewahrheiten, soll in dieser Arbeit ebenso überprüfen werden, ebenso wie die Frage, ob der traditionelle Litera­turbetrieb von der Literatur im Netz profitiert. Letztendlich soll eine Bilanz gezogen werden, welche Probleme digitaler Literatur nach wie vor bestehen und welche Veränderungen Netzliteratur be­wirken kann und wie sie sich noch ändern muss.