AVINUS Magazin Sonderedition Nr. 3, Berlin 2008.
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Abstract
Durch das Internet und die Multimedialität, die der Computer bietet, ist eine Verbindung von Literatur und Computertechnik entstanden, die sogenannte digitale Literatur. Auf der Suche nach neuen Erscheinungsformen kann das Phänomen digitale Literatur durchaus als neues Genre verstanden werden. Die Forschung geht zwar wie selbstverständlich davon aus, dass die Elektronisierung von Schrift einen Paradigmenwechsel mit sich bringt, doch bisher wurden die zahlreichen theoretischen Ausführungen nur durch wenige Untersuchungen ergänzt, die sich der literarischen Praxis zuwenden und konkrete Projekte einer Literatur im Internet analysieren. Erst in letzter Zeit wurden Netzkunst und digitale Literatur Gegenstand feuilletonistischen Interesses, und auch etablierte Literaturzeitschriften wie NdL warten mittlerweile mit einer regelmäßigen Kolumne zum Thema Netzliteratur auf. Einige wichtige Schlagworte bezüglich Netzliteratur lauten Intertextualität, Unabschließbarkeit von Texten, Aufhebung der Autorschaft und Ermächtigung des Lesers. Inwiefern sich diese auf den ersten Blick positiven Vorurteile bewahrheiten, soll in dieser Arbeit ebenso überprüfen werden, ebenso wie die Frage, ob der traditionelle Literaturbetrieb von der Literatur im Netz profitiert. Letztendlich soll eine Bilanz gezogen werden, welche Probleme digitaler Literatur nach wie vor bestehen und welche Veränderungen Netzliteratur bewirken kann und wie sie sich noch ändern muss.